Nachhaltig anlegen
Die Zukunft unseres Lebensraums hängt entscheidend davon ab, wie wir künftig wirtschaften. Wie produzieren wir morgen Nahrung, wie gestalten wir Mobilität, wie erzeugen wir Energie? Im Alltag achten viele auch schon darauf, leisten ihren Beitrag, um die Umwelt zu schonen.
Aber wie können Unternehmen dazu gebracht werden, nachhaltiger zu wirtschaften und besonders dem Klimawandel entgegenzuwirken? In der Historie ging es eher um bestimmte Themen wie alternative Energien und einfach nur um GUT oder BÖSE. Heute geht es jedoch um das Miteinander von Ökologie und Ökonomie, soziale Kriterien und gesellschaftlichen Wertewandel. Aktuell finden wir den Klimaschutz ganz oben auf der Liste.
Und wie kann Geld Teil der Lösung sein? Genau damit beschäftigt sich die nachhaltige Geldanlage. Aber auch Sie als Anlegerin und Anleger können mit Ihrer Geldanlage Ihre Vorstellung von Nachhaltigkeit umsetzen.
Frauen möchten mit ihren Investitionen zu einer nachhaltigeren Wirtschaft beitragen
Unterschiedliche Ansätze, einzeln oder in Kombination
Aber nach wie vor gibt es keine genaue Definition von Nachhaltigkeit. Die EU arbeitet zwar an einer sogenannten Taxonomie, einer einheitlichen Klassifizierung, dies gestaltet sich aber als schwierig. Sie kommen also nicht drum herum Ihre persönlichen Präferenzen bezüglich einer nachhaltigen Geldanlage zu definieren.
Insbesondere Aktienfonds oder ETFs bieten ein boomendes Angebot. Es gilt, genau hinzuschauen, nachhaltige Investmentfonds verfolgen unterschiedliche Ansätze.
Verhindern – Fördern – Verändern
Ist Ihnen das Thema besonders wichtig, könnten Sie sich folgende Fragen stellen:
- Wie ist mein Verständnis von Nachhaltigkeit – persönlich oder gesellschaftlich – und welche Aspekte sind mir besonders wichtig?
- Möchte ich mit meiner Geldanlage in bestimmte Geschäftsmodelle, Branchen, Länder oder Unternehmen nicht investieren, weil sie bestimmte soziale, ökologische oder ethische Kriterien (bspw. Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung, Kohle, Rüstung, Kernenergie) nicht erfüllen.
- Möchte ich weniger „grüne“ Unternehmen auf dem Weg der Transformation zu einem nachhaltigeren Wirtschaften unterstützen?
- Gibt es bestimmte Branchen oder Themenbereiche, die einen klaren ökologischen und sozialen Fokus, wie erneuerbare Energien oder Ressourcenschonung haben?
- Welche Kompromisse bin ich bereit einzugehen, muss es wirklich „dunkelgrün“ sein oder ist mir auch ein zukunftsorientierter Wandel wichtig?
Fonds und ETFs – you pay for what you get
ETFs und aktive Fonds setzen Nachhaltigkeitsansätze unterschiedlich um. Bei nachhaltigen Investmentfonds (aktiv) wird das Fondsmanagement bei der Aktienauswahl von Nachhaltigkeitsanalysten oder einem Nachhaltigkeitsbeirat unterstützt. Außerdem treten sie in den Dialog mit den Unternehmen und haben die Möglichkeit, die Aktien von Unternehmen zu verkaufen, die nicht mehr den Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Diese Arbeitsweise kostet Geld. ETFs sind hier kostengünstiger, da sie dieses aufwendige Verfahren nicht haben.
- Ab August 2022 müssen Sie in der Beratung nach Ihren Nachhaltigkeitspräferenzen gefragt werden.